top of page

Will man heutzutage noch Influencer werden?

Chancen und Risiken eines Online-Business

Ein Leben wie im Märchen: Das Leben als Influencer wirkt wie die Geschichte vom Aschenputtel, in der man über Nacht seinen großen Durchbruch hat.


Statt einem herkömmlichen 9-5-Job geht man als Influencer oder „Meinungsmacher“ anderen Aktivitäten nach.


Man jettet durch die Welt, nächtigt in prunkvollen Hotels, bekommt Designer-Klamotten im Überfluss und das alles für lau. Zumindest scheint es so...


Doch was ist dran am Leben als Influencer?


 
"Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, Wirf Gold und Silber über mich!“

Influencer werden ist schon lange kein Mythus mehr und alles andere als unrealistisch. Jeder 11. Deutsche gilt bereits als „Influencer“, so eine Studie der Hochschule Macromedia. Influencer sind nichts weiter als Werbeträger, die mit ihren Beiträgen über Blogs, Fachartikel, Videos, Tweets oder Social Media Posts die Meinungen ihrer Community in den Social Media prägen. Durch Kooperationen mit Unternehmen dienen sie als Sprachrohr und modernes Werbegesicht von heute.

Produktplatzierung als Influencer

Als Nutzer verfolge ich die Aktivitäten des Influencers und habe das Gefühl, das Influencer-Aschenputtel persönlich zu kennen. Die Werbefigur genießt einen großen Vertrauensvorschuss, schließlich war sie auch mal „eine von uns“. Eine, die Linsen aus der Asche picken musste und Tag für Tag schwere Arbeit verrichte. Bis es Gold und Silber über sie regnete…


Auch wenn die Geschichte vom Aschenputtel etwas überzeichnet sein mag, im Internet-Handel steckt viel Geld und große Firmen lassen sich das Influencer-Marketing gut bezahlen. Der Online-Handel wirkt wie der heißersehnte Glasschuh und perfektes Gegenstück zum Influencer. Nach aktuellen Studien nutzen mehr als die Hälfte der weltweiten Internetnutzer zwischen 16 und 24 Jahren soziale Medien, um Marken zu recherchieren. Allein 30 Prozent der US-Internetnutzer gaben 2019 an, dass sie etwas über soziale Medien gekauft haben. Tendenz steigend.

 

Warum ich damals starte:


  • Kostenvorteil. Neben Glanz und Ruhm gibt es für einen Influencer natürlich auch noch ganz andere Vorteile. Zu Beginn hat man kaum (Investitions-)Kosten. Das eigene Business kann man als zeitintensives Hobby erstmal nebenbei aufbauen. Gearbeitet wird online von zuhause aus, keine Raum- und Mietkosten sind fällig. Viele Tools und Marketing-Programmen sind kostenlos oder günstig zu erwerben. Ein gutes Smartphone oder Kamera reichen für die ersten Posts zu Beginn.

  • Kreativität. Man kann sich endlich frei entfalten & sich der Welt zeigen. Moni kann endlich ihre Backaffinität zur Schau stellen und Tim wollte schon immer beweisen, wie aufregend Wasserfarben sein können. Für mich war diese Tatsache mit ein Hauptgrund, warum ich damals mit dem bloggen startete. Ich wollte meine Rezepte zur Schau stellen und Menschen zu einer gesünderen Lebensweise motivieren.

 

Warum ich zögere weiterzumachen:

Kommunikation mit Social Media Programmen

  • Risiko. Die Berufsgruppe der Werbetragende ist eine Neue und keiner weiß, was als nächstes kommt und wie nachhaltig so ein Business ist. Vielleicht haben Facebook, WhatsApp, Instagram & Co wie zuletzt am 4. Oktober wieder einen Totalausfall – nur diesmal auf Dauer. Vielleicht wird man aber auch gesperrt und dann. Tja, und dann ist da eine ganz große Lücke. Mein Instagram-Account wurde über Nacht geblockt: „Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen“, hieß es. Genauere Auskunft konnte man mir nicht geben. Die Kommunikation mit dem Kundensupport lief schleppend über einen anonymen Mail-Verkehr. Per Code und Bild musste ich mich ausweisen. Ein super Gau im Leben eines jeden Influencers. Man hört auf zu existieren in der Online-Welt und das Business ist erstmal vorbei.

Mein Instagram-Account wurde über Nacht geblockt. Ein super Gau im Leben eines jeden Influencers. Man hört auf zu existieren in der Online-Welt.
  • Zeitaufwand. Das nach all den vielen Stunden harte Arbeit. Der heißersehnte Erfolg über Nacht klappt nämlich nur in den wenigsten Fällen und es braucht viel Zeit und Geduld, um Influencer zu werden. Man muss die Follower an der Stange halten und ständig bespaßen. Wer nicht liefert wird bestraft. Ein „Unfollow“ folgt in einer Welt, in der Aufmerksamkeit als neue Währung zählt.

  • Geld. Apropos Währung: Wer vom schnellen Geld träumt, der sollte sich gerade in der Anfangsphase einen Plan-B-Einkunftsplan zurechtlegen. Wie viel man als Influencer pro Post verdient ist abhängig von der Anzahl an Followers, der geteilten Beiträge, der Zielgruppe und Reichweite. Unter 2.000 Follower geht es online noch häufig wie im Tauschhandel zu. Ein Gratisprodukt wird im Austausch an einen unentgeltlichen Werbe-Post gestellt. (Achtung liebe Influencer: Versteuern nicht vergessen!) Erst ab 4.000 Follower folgen in der Regel kleinere bis mittlere Geldsummen und dann – ab 10.000 Follower – können die Sprünge schon ganz weit nach oben schnallen. Eine Obergrenze für einen gesponserten Werbepost gibt es eigentlich nicht.

 

Mein Fazit: Das Leben als Influencer wirkt erstmal wie die perfekte Aschenputtel-Geschichte. Als professioneller Werbeträger ist man allerdings nichts weiter als Selbstständiger, wie jeder andere auch. So braucht es als Influencer unternehmerisches sowie innovatives Denken, Verhandlungsgeschick sowie Agilität, um in der komplexen und schnelllebigen Online-Welt mitzuhalten.


Wer nach Sicherheit sucht, dem seien andere Geschäftsmodelle eher ans Herz zu legen. Viel eher gilt: Diversifizieren und "mehre Eisen im Feuer haben". So zielen meine Haupteinkunftsquellen auch auf Vorträge und Workshops mit Klienten ab.


Um ganz ehrlich zu sein: mein Leben als Influencer möchte ich dennoch nicht hergeben. Mittlerweile habe ich verstanden, dass ich Menschen inspirieren und bewegen kann. Dass mir Menschen zuhören, Rezepte nachkochen und dadurch eine gesündere Ernährungsweise antrainieren ist schier unglaublich und mit ein Grund dafür, warum ich morgens gerne wach werde.

1 Kommentar

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page